KLÄNGE DES LEBENS - SONDERAUSSTELLUNG UND BEGLEITPROGRAMM
PRESSEMELDUNG ZUR SONDERAUSSTELLUNG
„KLÄNGE DES LEBENS“ IN VOGELSANG IP
Geschichten von Sinti und Roma. Eine Ge-Denk-Station. von Krystiane Vajda, MARKUS REINHARDT und dem Verein Maro Drom - Kölner Sinte und Freunde e.V. in Kooperation mit der Vogelsang IP gGmbH
Vogelsang IP 01.07.2024 | Vogelsang IP präsentiert vom 25.07.-22.09.2024 eine Open-Air-Ausstellung, die Menschen zu Wort kommen lässt, die als Sinti und Roma im Nationalsozialismus verfolgt wurden und den Völkermord überlebt haben. Angehörige der zweiten Generation berichten, welche Spuren dieses Menschheitsverbrechen bei ihnen selbst und innerhalb ihrer Familie hinterlassen hat. Die Ge-Denk-Station ist ein Oldtimer-Wohnwagen, Baujahr 1958. Für die Sinti und Roma des Maro Drom - Kölner Sinte und Freunde e.V. ist er ein Sinnbild für eine verschwundene Welt, eine Erinnerung an ihre Vorfahren sowie ein Ort der Selbstverständigung und der Begegnung. Schirmherr der Sonderausstellung ist Martin Schulz.
Seit 2019 führt und dokumentiert die Künstlerin Krystiane Vajda gemeinsam mit ihrem Mann, Markus Reinhardt, Video-Interviews mit Überlebenden des NS-Regimes, d.h. mit Sinti, Roma, Jenischen und deren Nachfahren. Die Zeitzeugenarbeit ist besonders wichtig, „weil unsere Sprache Romanes keine Schriftsprache hat und die Alten unsere Bücher sind“, erläutert der Musiker Markus Reinhardt. Bisher wurden 45 Zeitzeugen-Interviews geführt, die in der Ausstellung präsentiert werden. Aufbauend auf ihrer bisherigen künstlerischen Auseinandersetzung mit der Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma in der NS-Zeit und den persönlichen Geschichten der Verfolgten, hat Vajda die Installation „Erinnerungskörper“ entwickelt. Gestaltet wurden lebensgroße Figuren, die an Fleischerhaken aufgehängt im Wagen schweben. Sie symbolisieren Personen und Familienangehörige, die durch das NS-Regime gefoltert und/oder ermordet wurden.
„Die Wanderausstellung wird um regionale Schlaglichter auf das Thema ergänzt, denn auch in der Region um Vogelsang IP ist die Geschichte der Sinti und Roma eine von Diskriminierung und Ausgrenzung“ ergänzt Thomas Kreyes, Geschäftsführer der Vogelsang IP gGmbH. Die Männer, die an den „NS-Ordensburgen“ ausgebildet wurden, waren Teil des nationalsozialistischen Vernichtungsapparates. Für Vogelsang IP ist das Gedenken und Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus eines der wichtigsten Anliegen überhaupt.
Begleitend zur Ausstellung gibt es ein Rahmenprogramm mit Führungen, Zeitzeugengesprächen, Angeboten für Schulklassen bzw. Jugendgruppen und Musik. Besonderer Gast der Eröffnungsfeier am 25. Juli ist der Zeitzeuge Christian Pfeil, der im Januar anlässlich des Holocaust-Gedenktages vor der UNO in New York gesprochen hat. Für die musikalische Begleitung sorgt das Markus-Reinhardt-Ensemble. Die Teilnahme an der Eröffnungsfeier und allen weiteren Veranstaltungsterminen ist frei, ebenso wie der Eintritt in die täglich von 10-17 Uhr geöffnete Ausstellung. Weitere Informationen unter www.vogelsang-ip.de. Gefördert wird das Projekt von der lpb.nrw.
Zeichen: 3009