PERSPEKTIVEN WECHSELN – POSITION BEZIEHEN

2 - TAGESPROGRAMM FÜR JUGENDGRUPPEN UND SCHULKLASSEN VERKNÜPFT DIE NS-DOKUMENTATIONEN VOGELSANG UND KÖLN

Vogelsang IP 29. März | Eine stolze, ausladende Anlage, abgelegen in der Eifel, und ein eher unauffälliges Haus in der Kölner Innenstadt – zwei authentische Erinnerungsorte an die NS-Vergangenheit. Einerseits der „Täterort" Vogelsang, andererseits das EL-DE-Haus in Köln als Gedenkstätte an die Gestapo-Opfer.

Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung NRW und in enger Kooperation haben das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln und die Akademie Vogelsang IP | NS-Dokumentation Vogelsang ein zweitägiges Programm für Jugendgruppen sowie für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I und II entwickelt, welches beide Orte verknüpft.

Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, heute ein Ort des Gedenkens, des Lernens und der Forschung, befindet sich im EL-DE-Haus. Dieses Gebäude diente während der NS-Zeit der Gestapo als Hauptquartier. Neben Büroräumen befand sich dort im Keller ein Verhörgefängnis, das heute noch weitgehend erhalten ist und mit über 1.800 Wandinschriften anschaulich von Folter und Mord an dieser Stelle zeugt.

Die mitten im Nationalpark Eifel liegende ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang wurde als Kaderschmiede für den Parteinachwuchs der NSDAP errichtet, gedacht als Sinnbild für die Größe und den Herrschaftsanspruch der NSDAP. Der Ausschluss anderer Menschen aus der Gesellschaft nach rassistischen und völkischen Kriterien wurde hier gelehrt und gelebt. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele der Männer zu willigen Tätern und Mittätern der NS-Massenverbrechen.

Stefan Wunsch, wissenschaftlicher Leiter der Akademie, sagt über den Beispielcharakter des neuen Programms: „Landesweit bieten wir das erste Bildungsprogramm an, das zwei Erinnerungsorte konsequent miteinander verknüpft.“ Laut Wunsch ist die Entwicklung des Angebots aufgrund der Nachfrage erfolgt: „Natürlich gibt es schon immer Gruppen, die vor oder nach dem Besuch von Vogelsang in Gedenkstätten gewesen sind. Die thematische Verflechtung zweier Erinnerungsorte und die pädagogisch intensive Begleitung allerdings sind in NRW einmalig. Nicht nur wegen der örtlichen Nähe, sondern weil das EL-DE-Haus heute eine Gedenkstätte ist, die anschaulich von den Opfern des Nationalsozialismus erzählt, ist es eine ideale Ergänzung zum ‚Täterort‘ Vogelsang – und umgekehrt.“

Die Teilnehmenden der Sekundarstufe I setzen sich mit den Jugendlichen im Nationalsozialismus auseinander, die mitgemacht haben, ausgegrenzt haben oder auch ausgegrenzt wurden. Das Angebot für die Sekundarstufe II hat Erinnerungskultur zum Schwerpunkt. An was erinnern wir? Wie und warum überhaupt? Was gibt es für Denkmäler? Wie gedenken Rechtsextreme? Viele spannende Fragen, denen Gruppen ab sofort nachgehen können.

Die Exkursionstage müssen nicht an zwei aufeinander folgenden Tagen durchgeführt werden, sollten aber innerhalb eines Schuljahres stattfinden. Das zweitägige Programm kostet 320 Euro. Für Gruppen aus dem Kreis Euskirchen werden die Kosten vom Kreis übernommen. Weitere Informationen erhalten Sie auf www.vogelsang-ip.de  (Tel. 02444 91579-11) oder auf www.nsdok.de/schulinfos.

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BU: Bildkomposition aus NS-DOK Vogelsang und NS-DOK Köln. Bildrechte: Vogelsang IP – Roman Hövel
Flyer-Download: Kooperationsprojekt Vogelsang IP – NS-DOK Köln

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Mira Huppertz
Petra Kleen

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