
Einen Schwerpunkt unserer historisch-politischen Bildungsarbeit bildet die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser ehemaligen Eliteschule der NSDAP, mit den damals hier tätigen Menschen, ihrem Handeln und ihren Handlungsspielräumen. Mit dem kritischen Hinterfragen der Geschichte beginnt das Nachdenken über die Gegenwart, die eigene Position und Verantwortung.
Der historische Ort Vogelsang und außerschulische Lernort bietet über die Vielfalt der Zugänge in Landschaft, Bauwerk, Skulpturen, Bildern und Objekten vielschichtige Perspektiven und Denkanstöße. Mit unserer Bildungsarbeit möchten wir zu einem toleranten und vielfältigen Miteinander sowie zur präventiven Arbeit gegen Rassismus, Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit beitragen.
Folgende Formate stehen mit spezifischen Lernzielen zur Wahl:
VERGANGENHEIT – GEGENWART – ZUKUNFT
NEUES SEHEN – BEFRAGEN - REFLEKTIEREN
Als Ausbildungsstätte der Nationalsozialisten errichtet, war Vogelsang nach dem Zweiten Weltkrieg jahrzehntelang ein belgischer und NATO-Truppenübungsplatz. Seit 2006 ist Vogelsang ein Erinnerungsort und Internationaler Platz (IP), der für friedliches Miteinander, Toleranz und Vielfalt steht. Die Schulklassenführung ist unser Basisangebot für Schulklassen und Jugendgruppen. In Begleitung eines Vogelsang-Guides lernen die Jugendlichen den historischen Ort mitten im Nationalpark Eifel im Rahmen eines Rundgangs kennen und bekommen einen umfassenden Einblick in die wechselseitige Geschichte des Ortes. Die Führung ist dialogisch aufgebaut und bietet Einblick in historische Gebäude.
Zielgruppe | Jugendliche und junge Erwachsene aller Schulformen sowie nicht-schulische Jugendgruppen ab 12 Jahre |
Dauer | 135 Min. (3 Unterrichtsstunden) |
Preis p.P. | 8 € |
Anzahl Teilnehmende | Klassenstärke (mind. 15 Teilnehmende), max. sechs Gruppen parallel möglich. |
Sprachen | Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch |
STUDIENTAGE
GESCHICHTE ERFORSCHEN - ERINNERUNGEN UNTERSUCHEN - PERSPEKTIVEN EINNEHMEN
Vogelsang war in der NS-Zeit Ausbildungsort einer zukünftigen »Herrschaftselite«. Ausgebildet wurden sog. »Ordensjunker« bzw. während des Zweiten Weltkriegs auch Adolf-Hitler-Schüler. An unterschiedlichen Stationen im Gelände werden die Schülerinnen und Schüler selbst zu Forschenden und setzen sich anhand von vielfältigen Bildern und Dokumenten mit verschiedenen Fragen auseinander. Wer waren die Männer, die in Vogelsang zu Funktionsträgern der NSDAP ausgebildet wurden? Warum war das nationalsozialistische Regime für junge Menschen attraktiv? Wie sah der Schulungsalltag aus? Wie wurden die in Vogelsang ausgebildeten Männer im Zweiten Weltkrieg zu Tätern und Mittätern? Im Anschluss daran gestalten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam einen Geländerundgang und verknüpfen ihre Erkenntnisse mit Fragestellungen und Problemen der Gegenwart.
Inhaltlicher Schwerpunkt und Zielgruppe | "Adolf-Hitler-Schüler" für Sek I und Sek II, ab 12 Jahre |
"Ordensjunker" für Sek II, ab 15 Jahre |
Dauer |
270 Min. (6 Schulstunden, zzgl. Pause) |
270 Min. (6 Schulstunden, zzgl. Pause) oder |
Preis pro Person (Begleitpersonen frei) | 14 € | 10 € für 3 Stunden oder 14 € für 6 Stunden |
Anzahl Teilnehmende | Klassenstärke (mind. 15 Teilnehmende), max. fünf Gruppen parallel möglich, z.B. eine gesamte Jahrgangsstufe | |
Sprache | Deutsch | Deutsch |
Die Dauerausstellung der NS-Dokumentation Vogelsang beinhaltet auch die Sonderausstellung "Auch Du gehörst dem Führer"!? Kinder und Jugendliche in der Region 1918-1945. Begleitend stellt der vertiefende Studientag zum Thema „Erziehung im Nationalsozialismus“ folgende Kernfragen: Welchen Einfluss hatte die Hitlerjugend auf das Leben? Was veränderte sich und welche Freiräume blieben? Wie erlebte die Jugend rund um Monschau, Schleiden und Euskirchen den Schulalltag unter dem nationalsozialistischen Regime? Nach einer allgemeinen Einführung beschäftigen sich die Teilnehmenden in einer Gruppenarbeitsphase anhand von zahlreichen Bildern und Dokumenten mit der Geschichte von Gleichaltrigen zwischen 1918 und 1945. Im Rahmen eines Rundgangs über das Gelände von Vogelsang werden die Arbeitsergebnisse mit der Geschichte von Vogelsang in Beziehung gesetzt und abschließend reflektiert.
Altersgruppe | ab 15 Jahre/Sek. II |
Dauer | 270 Min. (6 Unterrichtsstunden) zzgl. Pause |
Preis | Pro Person 14 € |
TN-Zahl | Klassenstärke (mind. 15 Teilnehmende), max. zwei Gruppen parallel möglich. |
geeignet für | Kursart: Grund-, Leistungs-, Projektkurse sowie AGs Thematik: Nationalsozialismus/Pädagogik Fächer: Geschichte, Sozialwissenschaften, Politik, Pädagogik |
Die Dauerausstellung „NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen“ bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Menschen, die in Vogelsang in der NS-Zeit handelten und lebten. Die Ausstellung nimmt neben Vogelsang als Ort der Verherrlichung der Menschenverachtung auch die besetzten Gebiete im Osten Europas während des zweiten Weltkriegs in den Blick. Dort wurden zahlreiche "Ordensburgmänner" zu Tätern und Mittätern an den nationalsozialistischen Verbrechen. Nach einem einführenden Rundgang über das Gelände arbeiten die Teilnehmenden in Kleingruppen in der Dauerausstellung. Dabei analysieren sie mit Hilfe der ausgestellten Objekte und den Text-, Video- und Bilddokumenten den Schulungsalltag an einer Ordensburg sowie das individuelle Erleben der sog. Ordensjunker und ihre Handlungs- und Entscheidungsspielräume. In einer abschließenden Reflexionsphase werden die Arbeitsgruppenergebnisse mit aktuellen Fragestellungen in Beziehung gesetzt.
Zielgruppe | ab 15 Jahren/Sek II |
Dauer | 270 Min. (6 Unterrichtsstunden) zzgl. Pause |
Preis | Pro Person 14 € |
TN-Zahl | Klassenstärke (mind. 15 Teilnehmende), max. zwei Gruppen parallel möglich. |
Sprachen | Deutsch |
PROJEKTTAGE
VIELFALT - VORURTEILE - DISKRIMINIERUNG
Gemeinsam Entfaltungsräume schaffen und soziale und interkulturelle Kompetenzen vertiefen - das ist das Ziel des Projekttages. Die Schülerinnen und Schüler erkunden in einem dialogischen und erlebnispädagogischen Rundgang die Geschichte und das Gelände der ehemaligen NS-„Ordensburg“ Vogelsang. Dabei setzen sie sich mit Themen wie Ausgrenzung und Diskriminierung versus Gemeinschaft und Teambuilding auseinander. Wer gehört dazu - damals und heute? Wie funktioniert Ausgrenzung und welche Folgen hat sie? Welche Faktoren machen ein gutes Team aus? Diese und weitere Fragen werden handlungsorientiert an verschiedenen Stationen und einer abschließenden Reflexionsphase erarbeitet. Der Projekttag fördert somit nicht nur das historische Bewusstsein der Teilnehmenden, sondern vor allem die sozialen Kompetenzen wie Verantwortungsgefühl und Respekt.
Zielgruppe | ab 12 Jahre / Sek. I und II |
Dauer | 270 Min. (6 Unterrichtsstunden) zzgl. Pause |
Preis | Pro Person 14 € |
TN-Zahl | Klassenstärke, mindestens 15 Teilnehmende (maximal 3 Gruppen parallel möglich) |
Sprachen | Deutsch |
Rassistische Diskriminierungen sind alltäglich – ob gewollt oder ungewollt. Der Projekttag dient sowohl der Sensibilisierung in Bezug auf tägliche Diskriminierungen als auch dem Aufzeigen von Handlungsoptionen, damit Rassismus nicht nur erkannt und abgebaut wird, sondern auch eine eigene Haltung entwickelt wird. Im Rahmen eines Rundgangs über das historische Gelände des Internationalen Platzes Vogelsang wird der Schwerpunkt auf rassistische sowie antisemitische Menschen- und Gesellschaftsbilder im Nationalsozialismus gelegt. Im Anschluss daran geht es in Kleingruppenarbeit um die Auseinandersetzung mit Betroffenenberichten, bei denen die Personen selbst „erzählen“, wie sich Rassismus im Alltag anfühlen kann. Anhand der Erfahrungsberichte diskutieren die Teilnehmenden verschiedene Perspektiven und entwickeln Handlungsspielräume für den eigenen Alltag.
Zielgruppe | ab 15 Jahre, Sek II |
Dauer | 270 Min. (6 Unterrichtsstunden) zzgl. Pause |
Preis | Pro Person 14 € |
TN-Zahl | Klassenstärke, mindestens 15 Teilnehmende (maximal 3 Gruppen parallel möglich) |
Sprachen | Deutsch |
In der „Grauzone der extremen Rechten“ treten rechte Ideologien, Gruppen oder Personen nicht offen extremistisch auf, sondern agieren im Hintergrund, wodurch sie sich von der klassischen rechten Szene unterschieden. Im Rahmen des Projekttags lernen die Teilnehmenden die „Extreme Rechte“ kennen und erarbeiten in Kleingruppen eigenständig wesentliche Begriffe, Codes und Marken der Szenen. Diese Grauzone ist oft schwer zu definieren, weil sie zwischen legalen, konservativen oder nationalistischen Positionen und offen extremistischen oder rechtsextremen Aktivitäten liegt. Um so wichtiger ist es daher, diese Grenzen zu erkennen, um frühzeitig gegen extrem rechte Tendenzen vorgehen zu können und zwischen „schlechten Scherzen“ und Straftaten zu unterscheiden. In einer dialogischen Führung über das Gelände von Vogelsang werden die Ursprünge und Entwicklungen der extremen Rechten mit heutigen Ideologien und Weltbildern verglichen und es werden gemeinsam mögliche Handlungsoptionen entwickelt.
Zielgruppe | ab 15 Jahre, Sek. II |
Dauer | 270 Min. (6 Unterrichtsstunden) zzgl. Pause |
Preis | Pro Person 14 € |
TN-Zahl | Klassenstärke, mindestens 15 Teilnehmende (maximal 2 Gruppen parallel möglich) |
Sprachen | Deutsch |
In einer Zeit, in der Demokratiebildung wichtiger denn je ist, vermittelt der außerschulische Lernort von Vogelsang IP fächerübergreifend bereits jüngeren Schülerinnen und Schülern Werte wie Toleranz, Konfliktkompetenz und Verantwortungsbereitschaft. Der Projekttag für Schulklassen ab Klasse 4 beleuchtet, wie die Adolf-Hitler-Schulen in der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang darauf abzielten, eine nationalsozialistische Elite zu erziehen – ganz im Gegensatz zu den Werten, die wir heute in unserer Demokratie hochhalten. Gemeinsam und spielerisch wird die Bedeutung von individuellen Bedürfnissen, Menschen- und Kinderrechten sowie demokratischer Mitbestimmung erarbeitet. Durch Zeitzeugeninterviews lernen die Kinder die Lebensrealität von Gleichaltrigen in Vogelsang während der NS-Zeit kennen. Ein dialogischer Rundgang über das Gelände fördert das Verständnis für wichtige Themen wie Individualität, Gemeinschaft, Zugehörigkeit und Ausgrenzung. Erlebnispädagogische Elemente helfen den Schülerinnen und Schülern, diese Aspekte im Vergleich zwischen gestern und heute zu reflektieren und zu begreifen.
Zielgruppe | ab 9 Jahre bzw. Primarstufe 4 sowie Sekundarstufe 5 und 6 |
Dauer | 180 Min. (4 Unterrichtsstunden) zzgl. Pause, Termin und Startzeit individuell vereinbaren |
Preis | Pro Person 10 € |
TN-Zahl | Klassenstärke, mindestens 15 Teilnehmende (maximal drei Gruppen parallel möglich) |
Hinweis Erwartungs- horizont |
z.B. Sachkunde 4. Klasse: Besuch einer Gedenkstätte und Empfehlung der Auseinandersetzung mit Zeitzeugen. Kompetenzerwartung: Entscheidungsfindung in schulischen Prozessen; Rechte und Pflichten von Kindern in schulischen und außerschulischen Gemeinschaften |
Was wissen wir über jüdisches Leben in Deutschland heute? Woher kommt dieses Wissen und was heißt eigentlich Antisemitismus? Vorurteil vs. Vielfalt: Akzeptieren wir, dass alle verschieden sind und es sein dürfen? Der Projekttag möchte die Teilnehmenden sensibilisieren, Antisemitismus zu erkennen, abzubauen, sich selbst zu positionieren und eine eigene Haltung zu entwickeln. Die Geschichte der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang zeigt auf, wohin Antisemitismus führt(e). Nach der Einführung in das Thema startet die Gruppe zu einem Rundgang über das Gelände von Vogelsang, um die Geschichte und die Bedeutung des Antisemitismus an diesem Ort kennen zu lernen. Anschließend lernen die Teilnehmenden jüdische Menschen im Rahmen einer medialen Kleingruppen-arbeit kennen. Eine Positionierungsübung zur Frage, wie man auf Antisemitismus reagieren kann, und eine Reflexionsphase runden den Projettag ab.
Entwickelt wurde der Projekttag anlässlich der MIQUA-Sonderausstellung „MENSCHEN BILDER ORTE. 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ (11.05. – 04.09.2023). Er ist auch unabhängig von der Sonderausstellung jederzeit buch- und durchführbar.
Zielgruppe | ab 14 Jahre, Sek I und II |
Dauer | 270 Min. (6 Unterrichtsstunden) zzgl. Pause |
Preis | Pro Person 14 € |
TN-Zahl | Klassenstärke, mindestens 15 Teilnehmende (maximal 2 Gruppen parallel möglich) |
Sprachen | Deutsch |
Gemeinsam Entfaltungsräume schaffen sowie soziale und interkulturelle Kompetenzen vertiefen - das sind die Ziele der Projekttage von Vogelsang IP. Das Format „Vogelsang leicht verständlich“ richtet sich insbesondere an Haupt- und Förderschulen, um einen niederschwelligen Zugang zum Thema „NS-Ordensburg Vogelsang“ zu schaffen. Verschiedene Stationen im Gelände werden gemeinsam aufgesucht und erarbeitet. Gleichzeitig werden gegenwartsrelevante Themen aufgegriffen, und es wird der Frage nachgegangen, was hat Vogelsang heute noch mit mir zu tun?
Zielgruppe | ab 12 Jahre, Sek I und II |
Dauer | 270 Min. (6 Unterrichtsstunden) zzgl. Pause |
Preis | Pro Person 14 € |
TN-Zahl | Klassenstärke, mindestens 15 Teilnehmende (maximal 3 Gruppen parallel möglich) |
Sprachen | Deutsch |